Wann und wo wir uns das erste Mal getroffen haben, weiß ich nicht mehr. Es muß irgendwo in der Schule gewesen sein, Ende der 70er. Wir fuhren zusammen in Second Hand Trenchcoats und mit Borsalino-Imitationen mit Deiner nagelneuen Charleston-Ente durch die Gegend, rauchten Pfeife und kamen uns sehr cool vor.
Ich gab Dir im Geschichtskurs Tipps, wie Du beim tollsten Mädchen der Schule landen konntest, Du gabst mir am letzten Wochenende vor meiner BW-Zeit Tipps, wie man das Leben in Grün meistert.
Du hast mich auf die erste gemeinsame Höhlentour geschleppt, weil Du Jemanden dabei haben wolltest, der die Photos macht. Gemeinsam haben wir die Harzer Höhlen unsicher gemacht. Einschließlich dieser einen Tour, als wir es tatsächlich schafften, uns in einem 70 Meter langen Kriechgang drei Stunden lang zu verirren. Nie war das Gras grüner und der Himmel blauer als nach dieser Tour.
Du hast mich in die Kristallographie-Vorlesung mitgenommen, die später meine Studienrichtung bestimmt hat, weil Du mir den Prof zeigen wolltest. Dann trennten sich unsere Wege.
Wann und wo wir uns das letzte Mal getroffen haben, weiß ich noch. Es war in Hannover auf der Bahnhofstr. zur CeBIT vor ein paar Jahren. Wir hatten beide keine Zeit, aber für einen gemeinsamen Kaffee hat’s gereicht. Du hast mir von Deinem Ausflug nach Afrika erzählt und mir das Bild von „Kongo Pape“ gezeigt. Natürlich wollten wir uns mal wieder treffen.
Daraus wurde nichts. Du bist letzte Woche nach längerer Krankheit gestorben.
Mach’s gut, alter Freund