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Autos Fritzchen

Alle zwei Jahre wieder…

Wie die Zeit vergeht. Gefühlt ist es erst ein paar Monate her, dass ich Fritzchen für den TÜV-Stempel zur VW Werkstatt meines Vertrauens brachte. Damals rollte der Luftgekühlte noch auf mehr als volljährigen Reifen und hatte eine von den Jahren gezeichnete Lichtmaschine.

Diese „paar“ Monate sind mittlerweile ziemlich genau zwei Jahre. Dank des lang anhaltenden Winterwetters habe ich die Erweckung aus dem Garagenwinterschlaf erst letztes Wochenende unternommen. Und wie so oft hat mich mein Garagendornröschen damit erfreut, dass er ansprang, sobald sich das Benzin wieder in seinen Schläuchen und dem Vergaser tummelte. Einfach so. Gaspedal zweimal durchtreten, Zündung einschalten, ein paarmal orgeln lassen, kleine Pause, dann nochmal orgeln und *rasselrassel* er springt an.

Eine Malaise habe ich noch entfernt, die zweite Masseleitung, die der Wischerschalter hat, um die Wischerblätter in die Ruhestellung zu bringen, funktioniert nicht. Statt den Rücklauf zu initiieren, killt sie zuverlässig die entsprechende Sicherung, was erstens die Wischerblätter sofort stehen lässt und zweitens den Blinker außer Funktion setzt.

Ein kurzer Zwischenstop fand noch an der Tankstellen-Waschbox statt, um den Winterstaub vom angejahrten Blechkleid zu entfernen. Danach noch den Reifendruck auf Normalmaß bringen und ab zum TÜV-Termin.

Nach kürzester Zeit kommt Fritzchen auf die Bühne und schon ist das Malheur aufgedeckt. Zuviel Spiel im linken äußeren Spurstangenkopf. Und der Prüfer ist da unerbittlich. Das der Käfer ansonsten, abgesehen von einem zu hoch leuchtenden rechten Scheinwerfer und altersbedingter leichter Ölinkontinenz am Heck blendend da steht wiegt das übermäßige Spiel nicht auf. Durchgefallen lautet die Hiobsbotschaft.

Jetzt heißt es also, neue Spurstangenköpfe besorgen, einbauen und dem nächsten TÜV-Termin entgegensehen…

Update: Spurstangenköpfe sind bestellt. Interessant am Rand, bei VW Classic Parts kosten die Originalteile ca. 60 € pro Stück, beim Teileladen meines Vertrauens ca. 15 €. Da Fritzchen nicht für Renneinsätze eingeplant ist, habe ich zu den günstigeren Teilen gegriffen. Jetzt müssen sie nur noch ankommen 🙂

Update 2: Mittlerweile ist alles eingebaut. Krass, was alles passieren muss, um diese beiden kleinen Spurstangenköpfe zu ersetzen. Da die Spureinstellung sich ändert, wenn man an den Spurstangen herumschraubt, musste nach dem Einbau die Spur neu vermessen werden. Naja, jetzt läuft er wieder super in der Spur und den neuen AU-Aufkleber hat er auch. Der Sommer kann kommen.

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Autos Fritzchen

Die Hauptuntersuchung ist geschafft

So, jetzt ist wieder zwei Jahre Ruhe. Fritzchen hat wieder behördlichen Bewegungssegen auf öffentlichen Strassen. Diesmal war es für mich besonders spannend, denn ich habe mir alle möglichen Gründe überlegt, warum der TÜV-Prüfer seinen Segen verweigern sollte. Zu alte Reifen, zu dunkle Beleuchtung und alles, was einem noch so einfällt.

Die Beleuchtung ist tatsächlich etwas dunkel, bei einem knapp 49 Jahre alten Auto mit 6V-Elektrik ist das aber auch keine große Überraschung. Da die Lichtmaschine auch schon deutliche Abnutzungserscheinungen zeigt, ist es wohl an der Zeit, über einen 12V-Umbau nachzudenken. Die Reifen sind wirklich, wirklich alt, wie ich zu meinem eigenen Schrecken feststellen musste. Neue sind schon bestellt. Interessanterweise sind 18 Jahre alte Reifen aber kein Durchfallgrund bei der HU, wenn sie nicht porös sind und genug Profil haben. Trifft beides noch zu, aber runter kommen sie trotzdem, hoffentlich noch vor dem Trip nach Hannover. Passende Conti-Pneus sind schon geordert. Allerdings kriegt man sowas auch nicht mehr im Laden um die Ecke.

Sehr schön war die Unterstützung durch die VW-Werkstatt meines Vertrauens in Rüdersdorf. Danke an Herrn S. für die „Vorzugsbehandlung“ und danke an den erfahrenen Mechaniker, der Fritzchen vor seinem Osterurlaub noch schnell dazwischen geschoben hat. Jetzt stimmt das Kupplungsspiel wieder, die Massekabel tun wieder, was sie sollten und die gute alte Bundbolzenvorderachse ist auch mal wieder geschmiert. Mal sehen, ob ich irgendwo günstig eine „neue“ 6V-Lichtmaschine mit neuem LiMa-Regler schiessen kann, um der Bordelektrik vollständig wieder auf die Beine zu helfen.

Jetzt muss sich nur noch das Wetter etwas halten und meinem ersten Besuch beim Maikäfertreffen steht nichts mehr entgegen…

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Autos Fritzchen

Kommt Fritzchen zum Maikäfertreffen oder nicht?

Seit ich mir den Käfer gekauft habe, hatte ich vor, mit ihm zum Maikäfertreffen nach Hannover zu fahren, wo sich jedes Jahr am 1. Mai Luftgekühlte Automobile versammeln um der Welt zu zeigen, was es heisst, wenn man läuft und läuft und läuft und läuft…

Dieses Jahr habe ich es mir fest vorgenommen. Dazu muß Fritzchen nur verkehrstüchtig genug sein, um die 350 km in jede Richtung klaglos und ohne behördliche Belästigung zu überstehen. Fritzchen sollte nämlich längst wieder TÜV haben, schließlich war er schon im November 2010 fällig. Da war er allerdings schon im Winterschlaf. Diese Woche sollte es soweit sein, der Winterschlaf ist zu Ende und der überfällige TÜV-Termin sollte heute über die Bühne gehen, als letzte Hürde vor unserem großen Trip.

Beim Vorabcheck nach Wagenwäsche und Aussaugen stellte ich leider fest, daß die Beleuchtungsstärke arg zu wünschen übrig ließ. So würde das mit dem TÜV wohl nichts werden. Also begann eine kleine Diaspora, um eine passende Werkstatt zu finden, die Fritzchen das Licht wieder aufgehen liesse. Der Bosch-Servicepoint hätte mir in der verbliebenen Zeit bis zum Maikäfertreffen keinen Termin einräumen können. Die freie Werkstatt meines Vertrauens sah sich ebenfalls nicht in der Lage, den Elektrowurm zu verscheuchen. Also brachte ich Fritzchen zum ersten Mal, seit ich ihn habe, in eine VW-Werkstatt, die gleiche, in der auch unser Familien-VW gewartet wird.

Und dabei stellte sich dann erstens heraus, dass in dieser Werkstatt tatsächlich noch ein Käferspezialist tätig ist, zweitens die SAP-Werkstattsoftware nicht mit so alten und kurzen Fahrgestellnummern umgehen kann und drittens der Elektrowurm wohl das kleinere Problem des Käfers ist, denn auf der Fahrt zur Werkstatt fiel mir auf, dass die Gänge nur schwer zu wechseln waren. Die Kupplung trennt nicht richtig. Damit kommt eine nette kleine Liste zusammen, HU, Elektrik instandsetzen und Kupplungsproblem beseitigen. Und das alles bis spätestens 30.04., damit Fritzchen und ich am 01.Mai in Hannover sein können.

Kleines lustiges Intermezzo am Rand, auf der B1 an der Kreuzung nach Neuenhagen hat sich doch tatsächlich ein BMW aktuellen Baujahrs bemüssigt gefühlt, ein Ampelrennen mit den Käfer zu starten. Ihr wisst schon , einer von diesen Typen, die als erster an der roten Ampel stehen und einfach nicht stillstehen können. Als es dann grün wurde, gab ich auf der rechten Spur Vollgas und fuhr ihm gute 200 m davon. So lange dauerte es, bis er endlich die Nase vorn hatte und dann mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit die B1 entlang bretterte, während ich lachend mit den vorgeschriebenen 70 km/h meiner Wege fuhr.

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Ein Lancia aus Lanciano

So ungefähr 1988 erstand mein Kommilitone Gerd eine alte Lancia Fulvia, ein filigranes Sportcoupe aus den frühen 70ern. Leider stellte sich nach dem Kauf heraus, dass die Fulvia etwas viel Rost um die Hüften aka Kotflügel hatte. Zusätzlich stellte sich heraus, dass die Ersatzteilbeschaffung problematisch werden würde. Der freundliche Italienerspezialist in Hannover hatte aber eine passende Lösung. Er hatte in Lanciano in Italien noch eine „gut erhaltene“ Fulvia, wenn auch ohne Motor.

Also kaufte Gerd noch eine Fulvia. Und, damit wir sie abholen konnten, gleich noch eine passende Reiselimousine mit Anhängerkupplung, einen Ford Consul 1700, ebenfalls aus den beginnenden 70ern dazu. Gelb mit schwarzem Vinyldach, 950 DM, knapp ein Jahr TÜV, 75 PS. Wir tauften ihn Oscar und beluden ihn mit allem, was wir für den dreitägigen Trip brauchen würden, mehreren Flaschen Hohes C, zwei Dosen Ravioli, etwas Ritter Sport und einem kleinen Benzinkocher.

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Die erste Ausfahrt mit der neuen Batterie

BatterieDa ist das gute Stück, das Fritzchen neues Leben eingehaucht hat. Eine Banner-Starterbatterie, 6V 77Ah. Damit startet der Käfer jetzt wirklich beim ersten Zündschlüsselumdrehen und man sieht die Blinker auch bei Sonnenlicht wieder blinken.

Wenn ich jetzt noch die Gurtaufroller so anbringen kann, dass sie nicht mehr unter die Rücksitzbank ragen, kann ich sogar die Fersenbretter anbringen, die ich vor vier Jahren mal per eBay erstanden habe.

TÜV-PlaketteDen frisch bestandenen TÜV haben die beste Ehefrau von allen und ich gleich gebührend mit einer kleinen Ausfahrt begangen, die dann freundlicherweise auch noch höchst offiziell beurkundet wurde. Wir, d.h. der Käfer, die beste Ehefrau von allen und ich sind kurz vor Erreichen der lokalen Burgerschmiede auf der B1 noch schnell durch eine Radarkontrolle gefahren. Wie schnell, wird uns in Kürze das Ordnungsamt sagen. Auf dem Tacho waren es etwas weniger als 100 km/h in einer Tempo 70 Zone. Meine stille Hoffnung hängt an der recht großen Mißweisung des Käfertachos und an den 3 km/h, die zur Sicherheit noch von den Ordnungshütern abgezogen werden. Damit käme ich dann unter 90 km/h was Punktefreiheit und nur 30 € bedeuten würde.

Andererseits, der Käfer lief gerade so gut, es wäre eine Sünde gewesen, ihn nicht laufen zu lassen. Wenn das einen Punkt gibt, ist’s mein erster in knapp 28 Jahren. Und das mit ’nem Käfer, das dürfte heutigentags schon Seltensheitswert haben.

Ach ja, der TÜV hatte fast nichts zu beanstanden, nur eine leicht ungleichmäßige Bremswirkung an der Hinterachse, nicht schlecht für einen fast 47 Jahre alten Wagen.

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Der TÜV ist gemacht, die Batterie noch nicht

Vorgestern war es soweit, die Sonnen schien leidlich und ich machte mich auf in Fritzchens Winterquartier. Diesmal hatte ihm die lange Standzeit doch etwas zugesetzt, Staub überall und den Rädern fehlte ein gutes Quentchen Luft. Da der TÜV-Termin bei der Werkstatt meines Vertrauens anstand, machte ich mich optimistisch an den ersten Startversuch. Bei dem blieb es dann auch, die Batterie hatte es nach vier Jahren treuer Dienste in meinem Käfer plus ungezählter Jahre vorher, über die ich nichts weiß, dahin gerafft.

Dank des ausgezeichneten Services der Werkstatt konnte sie zumindest solange wiederbelebt werden, um den Käfer die 1000 m vom Winterquartier in die Werkstatthalle zu bugsieren. Dort kam er dann auch durch den TÜV, ob und mit welchen Beanstandungen weiss ich noch nicht, denn ich habe ihn noch nicht zurück. Die neue Batterie war heute Nachmittag noch nicht angekommen, also verging ein weiterer sonniger Vorfrühlingstag ohne das vertraute Käferrasseln über brandenburgische Alleen.

Morgen ist es soweit, dann gehen Fritz und ich in unsere fünfte Saison