Da mein alter Rechner die Familie verlässt, möchte ich natürlich sicher gehen, dass keinerlei Daten von irgendeinem Fernsehteam oder irgendeiner Computerredaktion wiederhergestellt werden. Der sicherste Weg wäre sicherlich, ein Loch in jede Festplatte bohren, danach die Platte mit dem Vorschlaghammer auf ein nie gekanntes Höhenmass bringen und die Platte danach beim Dorfschmied meines Vertrauens einschmelzen zu lassen. Tja, einen Vorschlaghammer habe ich nicht, einen Dorfschmied kenne ich hier auch nicht und da der Rechner zumindest vorerst im Freundeskreis bleibt, wäre es auch schade um die einwandfrei funktionierenden Festplatten.
Die Lösung des Dilemmas, sozusagen der digitale Bohrer-Vorschlaghammer-Dorfschmied ist DBAN, Darik’s Boot and Nuke. Das lässt sich entweder auf eine Floppy, eine CD oder einen USB-Stick kopieren. Danach bootet man die zu reinigenden Maschine vom DBAN-Medium und los geht’s.
Ich habe aus reiner Neugier den interaktiven Modus ausprobiert. Dabei zeigt DBAN eine Liste der gefundenen Festplatten und darin enthaltenen Partitionen. Mittels Cursortasten kann man hoch und runter und die Leertaste (sic!) wählt die zu löschenden Partitionen oder auch ganze Laufwerke aus. Noch einmal F10 drücken und den Daten hinterher winken.
Dreimal wird jede Platte in der Standardeinstellung überschrieben. Methode und Anzahl der Durchgänge sind wählbar. Mir hat die Standardeinstellung genügt, auch so dauert es gut fünf Stunden, bis auf dem 3 GHz Rechner die zwei Festplatten (Maxtor, 40 GB und 120 GB) überschrieben und damit nachhaltig gelöscht sind.
Unter der Haube tut Linux hier sein Bestes. Witzigerweise ist die einfachste Methode, die dban-Floppy herzustellen, das exe-Programm unter Windows auszuführen. Natürlich geht’s auch unter Linux:
# unzip dban-1.0.7_i386.exe
# dd if=dban-1.0.7_i386.ima of=/dev/floppy bs=1024
Insgesamt eine einfache und hinreichend sichere Methode, Daten loszuwerden.