Wieder hat uns Novell/SUSE mit einer neuen Version von SUSE Linux, diesmal Version 10.0 beglückt. Und wieder einmal lässt sich auf der normalen Installation keine verschlüsselte DVD abspielen. Kaum war die Packung da, fand sich SUSE Linux 10.0 auch schon auf zwei meiner Rechner wieder. Wie schon bei früheren Installation von SUSE Linux fördert das testweise Einlegen einer DVD diese winzige Unzulänglichkeit des installierten xine/kaffeine-Gespanns zutage, denn Film-DVDs lassen sich ohne manuelles Feintuning nicht wiedergeben. Novell/SUSE sollte man dafür allerdings keinen Vorwurf machen, denn gegen lizenzrechtliche Einschränkungen können die Nürnberger nichts ausrichten.
Bei allem Verständnis dafür will man natürlich nicht freiwillig jedes Mal umbooten, um DVDs mit Windows anzusehen, nur weil es noch keine der etablierten Firmen (Intervideo, Cyberlink und Co.) für nötig erachtet hat, einen out-of-the-box Software DVD Player für Linux zu vermarkten. Glücklicherweise ist das aber auch gar nicht nötig; wenn keiner der Linux-Community hilft, hilft sie sich eben selbst.
Ein Besuch bei http://packman.links2linux.de mittels konqueror fördert nicht nur die Wiedergabefähigkeiten von kaffeine sondern auch ein sehr nützliches Feature des konqueror zutage. Beim Anklicken der RPM-Links fragt konqueror, ob es die Dateien speichern oder starten soll. Wählt man starten, erscheint nach dem abgeschlossenen Download die Paketbeschreibung zusammen mit einem Button, über den man per YaST das RPM sofort installieren kann.
Von packman holt man sich der Reihe nach folgende Dateien:
1. Win32-Codecs
2. speex
3. xine-lib
Im Fall von xine, dem eigentlichen Wiedergabeprogramm unter der Haube von kaffeine, hilft einem zur DVD-Wiedergabe auch packman nur bedingt, denn die libdvdcss findet sich auch hier aus Lizenzgründen nicht. Ohne die lassen sich leider nur unverschlüsselte DVDs in Linux darstellen. Da sich ohne libdvdcss verschlüsselte DVDs nicht per kaffeine wiedergeben lassen, müsste man einen Abstecher zu Google unternehmen und nach libdvdcss suchen, um dieses Problem zu beseitigen.
In jedem Fall ist es eine gute Idee, nach dem Installieren aller hier genannten Libraries auch gleich noch die aktuelle Version von kaffeine bei packman besorgen, denn die SUSE-Version spielt auch nach der Nachinstallation der obigen Pakete direkt keine DVDs ab. Erst die packman-Version von kaffeine 0.7.1 mit den obigen Zutaten erlaubt den stressfreien DVD-Genuss
Und spätestens wenn man dann die erste DVD eingelegt hat und kaffeine sie ruckelnd darstellt, ist es an der Zeit, den DMA-Modus des DVD-Laufwerks zu überprüfen. Dazu dient das YaST-Kontrollzentrum. Der richtige Einstellpunkt befindet sich unter Hardware -> IDE-DMA-Modus. Die Option DMA ein behebt das Ruckeln bei der DVD-Wiedergabe und sorgt für flüssigen DVD-Genuß
Für ältere SUSE Linux Versionen (8.1-9.3) kann man die oben beschriebene Vorgehensweise natürlich auch anwenden, die benötigten Dateien findet man ebenfalls auf http://packman.links2linux.de.
Viel Spaß beim Ausprobieren.