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Dreifach-Monitorständer im Eigenbau

Schon seit Jahren habe ich einen selbstgebauten Monitorständer im Einsatz. Zu ATARI-Zeiten waren es drei Brettchen, zu einem U zusammengeschraubt, damit der Monitor nicht auf Festplatte und Rechnergehäuse stehen musste. Als der PC zwei 17″ Monitore bekam, damals noch schwere CRTs, wurde die alte Holzkonstruktion durch eine breitere Sperrholzkonstruktion mit Rückwand ersetzt. Die hat dann den Wechsel von CRTs zu zwei baugleichen LG-Flachbildschirmen überstanden.

Als ich nun vor knapp einem Jahr einen dritten 17″ Flachbildschirm „erbte“, wurde der Platz wieder knapp. Wie es sich ergab, verfügen alle drei Monitore über VESA-Buchsen, Wandhalterungen wären also möglich. Allerdings hatte ich keine Lust, dreimal je vier Löcher in die Wand zu bohren, um die Monitorhalterungen anzubringen. Die Lösung lag auf der Hand, der Monitorständer wurde um eine hohe Rückwand erweitert, an der die VESA-Halterungen angebracht wurden.

Komplettansicht mit zwei 17″- und einem 24″ Monitor sowie einem 10″-Netbook

Damit musste überhaupt kein Loch in die Wand, der Monitorständer steht sehr sicher einfach auf dem Schreibtisch. Das ist gleichzeitig auch sehr servicefreundlich, denn für Verkabelungsarbeiten zieht man ihn einfach vor. Auch ein Umzug auf einen anderen Schreibtisch ist leicht durchzuführen, da der ganze Ständer mitsamt Monitoren beweglich ist.

Auf der Rückseite der Rückwand sind drei Sechsfachsteckdosen samt Schalter angebracht, um neben den Monitoren auch noch zusätzliche Peripherie mit Strom zu versorgen. Unterhalb der Halterungen sind drei Kabeldurchführungen mit jeweils 5cm Durchmesser in die Wand gebohrt, groß genug, um auch Stecker durchschieben zu können.

Da der dritte 17″ Monitor mittlerweile einem 24″ Monitor im 16:9 Format weichen musste, wurde die Rückwand wieder etwas schmal. Die Halterungen für die seitlich angebrachten 17″er hätten knapp einen Zentimeter neben der Außenrand gesessen. Ich habe es kurz ausprobiert und auch damit experimentiert, die seitlichen Monitor im Hochformat zu montieren. Insgesamt hat das den Nachteil, dass eine plane Monitorfläche von mehr als 130 cm in der Breite und 30 cm Höhe mir unergonomisch vorkommt. Dummerwiese sind die Halterungen aber auch nicht im Wandabstand verstellbar, so dass sich die Seitenmonitore nicht so ohne weiteres schräg stellen liessen.

Die Lösung fand ich in meiner Bretterkiste und im Baumarkt. Ich hatte noch zwei 10 cm breite Streifen Sperrholz, die ursprünglich als seitliche Stabilisatoren der Monitorrückwand gedacht waren, aber nicht benötigt wurden. Zwei Sätze Möbeltürscharniere aus dem Baumarkt und ein bisschen Schraubarbeit verleihen dem Monitorständer nun seitliche Flügel, an denen die äußeren VESA-Halterungen schräg gestellt werden können, so daß die seitlichen Monitore etwas nach innen geneigt den mittleren 24″er flankieren.

der rechte Seitenflügerl mit montiertem 17″-Monitor

Der nette Nebeneffekt ist, daß ich jetzt neben dem Schreibtisch im Sessel sitzen kann, den linken 17″er nach außen drehen kann und so gemütlich Filme sehen kann, wenn mir danach ist.

Ein zusätzliches Gimmick sind zwei ausklappbare Notebookablagen, die normalerweise im Ständer verschwinden, nach außen gedreht jeweils 40 cm zusätzliche Ablage ergeben. Damit lassen sich bis zu fünf Displays nebeneinander anordnen. Ich habe üblicherweise rechts ein Netbook liegen. Der linke dient entweder als Tastaturablage oder als Stütze für ein weiteres Notebook.

die Ausleger des Monitorständers in fast eingeklapptem Zustand. Als Griffe dienen kleine Belegklampen aus dem Yachtzubehör

Hinter den drei Monitoren tummeln sich noch drei externe USB-Festplatten zur Datensicherung. Am rechten Ausleger findet sich noch ein 7er-USB-Hub, um nicht jedes Mal unter den Tisch zu Rechner greifen zu müssen. Auf dem Photo sieht man oben links und rechts noch zwei kleine Boxen des verbauten 2.1 Boxensystems sowie eine kleine Vitrine in der Mitte, in der eine alte Kodak Retina als Webcam-Dummy sitzt.

Die Materialkosten für das Holz liegen bei ca. 30 € und nochmal ca 10 € für Schrauben und Scharniere. Die VESA-Halterungen haben pro Stück ca. 30 € gekostet, die drei Steckdosenleisten nochmal 15 € insgesamt also ca 120-150 €, je nachdem, welche Halterungen man verbaut.

Teileliste

Sperrholzplatten

Bauteil Anzahl Maß in mm
Seitenteile fest 2 300 x 150 x 19
Notebookablagen schwenkbar 2 500 x 200 x 19
Seitenteile schwenkbar 2 700 x 100 x 19
unteres Mittelteil 1 1000 x 300 x 19
Rückwand 1 1000 x 700 x 19
oberes Mittelteil 1 1000 x 300 x 10

Kleinteile
12 Schrauben M5x30 mm mit Muttern und Unterlegscheiben für die Befestigung der VESA-Halterungen
2 Rundkopfbolzen M6x60 mit Stopmuttern und Unterlegscheiben für die ausschwenkbaren Notebookablagen
2 Paar Möbeltürscharniere für die schwenkbaren Seitenteile
diverse SPAX-Schrauben

Die einzigen Teile, bei denen zusätzliche Sägearbeit entsteht, sind die Notebookschwenkarme. Damit man sie ausschwenken kann, sind die innenliegenden hinteren Ecken rundgesägt (Viertelkreis mit 100 mm Radius)

Werkzeug

  • Bohrmaschine
  • Stichsäge
  • Topfsäge mit 50mm Sägekranz
  • Holzbohrer 5mm und 6mm
  • Ringschlüssel
  • Kreuzschlitzschraubendreher

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