Tja, schnell ist der neue Rechner ja. Mein persönlicher PoV-Ray -Benchmark ergab den Faktor 2.37 zwischen dem 3 GHz Pentium 4 und dem 2.13 GHz Core 2 Duo.
Optimistisch wie ich bin dachte ich, bei soviel Platz auf den Festplatten und so schnellem Rechner sollte ich neben Vista doch unbedingt auch ein Betriebssystem zum Arbeiten (Ubuntu -Linux), ein Windows mit funktionierenden Programmen und Treibern (Windows XP), ein Linux zum Arbeiten und noch etwas Platz für Linuxe zum Ausprobieren installieren bzw. schaffen.
Soweit die Theorie. Bis zum Installieren von Ubuntu verlief auch alles fast reibungslos. Allerdings weigerte sich gparted standhaft, die komplette 500 GB-Festplatte (sdb) zu partitionieren. Ich wollte folgende Partitionstabelle umsetzen:
sdb1 | 2 GB | swap |
sdb2 | 50 GB | / |
sdb3 | 100 GB | /home |
sdb4 | ca. 348 GB | erweitert |
und darin | ||
sdb5 | 200 GB | /mnt/daten |
sdb6 | der restliche Platz als Spielpartition |
Die sdb4 liess sich mit gparted einfach nicht einrichten, jedenfalls nicht in kompletter Größe. Allenfalls 220 GB wollte gparted zulassen. OK, so habe ich es also einrichten lassen.
Danach liessen sich sowohl Ubuntu als auch Vista über grub anwählen und starten. Bis ich auf die glorreiche Idee kam, openSUSE installieren zu wollen. openSUSE meldete nicht etwa zwei Platten, sondern ein RAID, was definitiv nicht eingerichtet war oder ist. Also habe ich die Installation abgebrochen und statt der 10.3 beta 1 erstmal die 10.2 versucht. Die kam beim Plattenauslesen zum gleichen Ergebnis, ein RAID, keine sda oder sdb.
Das war der Moment, als ich mich schattenparkermässig nach einer aktuellen Version von Partition Magic umsah, nur um festzustellen, dass aktuell in diesem Fall bedeutete, 2004 von Symantec aufgekauft und sterben gelassen.
Gott sei dank gibt’s ja freie Software und gparted auch als LiveCD. Runter geladen und auf CD gebrannt war es fix. Nach dem neu booten dann die gewohnte gparted-Oberfläche. Alles noch OK, zwei Festplatten gefunden, auf der zweiten die schon angelegten Partitionen. Also löschte ich sdb4, legte sie als erweiterte Partition neu an und darin sdb5 und sdb6 ganz nach Plan.
Leider schrub gparted die erweiterte Partition nicht, sondern gab einen Fehler aus. Damit hatte ich jetzt Datenmüll auf sdb4. Und nun machte ich den größten Fehler bisher. Statt nachzudenken, mich zurückzulehnen und einen tragfähigen Plan zu schmieden löschte ich alle Partitionen auf sdb und versuchte, sie neu anzulegen. Diesmal gab gparted schon bei sdb1 auf. Damit hatte ich jetzt nicht nur kein Linux sondern auch kein grub mehr auf dem System.
Beim Booten blieb der Rechner jetzt einfach stehen, weil der mbr nun auf eine grub-Installation verwies, die schlicht nicht mehr existierte. OK, alles auf Anfang, Vista-DVD raus gekramt, neu gebootet, Wiederherstellung versucht. Vista hat nix zu meckern, stellt offensichtlich nicht mal fest, das es sich nicht mehr starten lässt. Oh ihr Jungs in Redmond, wo habt ihr die letzten zehn Jahre geschlafen?
Die Vista-Konsole kannte weder fixmbr noch fdisk /mbr. Tja, so wird Rettung schwierig. Aber als anständiger Mensch hat man ja bergeweise lizenzierte Betriebssysteme made in USA, also suchte ich meine XP-CD und legte die ein. Nach einigem Warten war ich dann soweit, mit der XP-Konsole den alten grub-mbr zu überschreiben.
Vista wollte aber immer noch keinen neuen Bootmanager installieren. Und jedesmal mit der gparted-CD zu starten und dann manuell Vista anzuwerfen war mir dann doch zu umständlich. Mein neuer Plan sah also vor, XP auf der kompletten zweiten Platte zu installieren und zu hoffen, das damit ein funktionierender Microsoft-Bootmanager auf dem System landet, der entweder Vista grob als eins von seins erkennt oder Vista zumindest dazu animiert, beim nächsten Rettungsversuch endlich den eigenen Bootmanager wieder zu installieren.
Also durfte XP erstmal die komplette zweite Festplatte mit ntfs formatieren. Da ich vorher ja allerhand Unsinn darauf ausprobiert hatte, entschied ich mich gegen die schnelle Formatierung. Eine geraume Zeit später, so ca. eineinhalb Stunden, installierte sich XP. Allerdings endete der Reboot wieder bei der Meldung, das kein Betriebssystem gefunden wurde. Sagt mal, Microsoft, habt ihr Angst davor, den mbr zu beschreiben? Oder hat euch noch niemand von Bootmanagern wie grub berichtet? Oder seid ihr einfach vollkommene Ignoranten?
Gut, XP will also auch nicht, nicht mal per gparted-LiveCD. Aber immerhin habe ich jetzt eine voll formatierte zweite Festplatte, die so tut, als gehöre sie Windows. Genau das richtige Futter für Linux. openSUSE legt sich quer und behauptet immer noch, es mit einem RAID zu tun zu haben. Ubuntu ist da viel kooperativer und schlägt vor, sich die Hälfte der 465 GB zu schnappen. Ein Moment des Nachdenkens, aber schliesslich brauch ich auf dem neuen System ja auch ein Betriebssystem zum Arbeiten. also muss ein Linux drauf. Mit einigen Zweifeln, was jetzt noch passieren kann, werfe ich die erneute Installation von Ubuntu an und ein halbes Stündchen später habe ich wieder Linux auf sdb, ein funktionierendes grub mit Vista als Booteintrag, nur XP will grub nicht findet. Auch ein händisch eingerichteter Eintrag lässt kein XP erscheinen.
Aber dieses Problem hebe ich mir für einen anderen Tag auf…