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Updateversuch von openSUSE 10.2 auf 10.3 RC1

Nachdem mein Familienserver mit openSUSE 10.2 nur noch, nun ja, sagen wir mal interessante Effekte zeigte, war es an der Zeit, das ungeliebte 10.2er System loszuwerden. Ehrlich, ihr Novellis, mit der Updateverwaltung der 10.2 hattet ihr echt einen schlechten Tag. Oder war das ein kurzer Ausbruch von Anwenderhass? Sozusagen ein MassenLART?

Egal, openSUSE 10.3 ist fast raus, der Releasekandidat kam per Bittorrent auf die Platte und von da auf eine DVD und dann ins Laufwerk des Familienservers.

Backup tut not

So, kurz durchatmen und ein Backup aller wichtigen Daten erstellt. Seit dem letzten Patch-Update erkennt der Server keine USB-Festplatten mehr und ich habe echt keine Lust mehr, auf dem verhunzten System nach dem Problem zu suchen. Also kommt alles Rettenswerte per samba über den Umweg eines Windows-Rechners auf eine externe Festplatte.

Update, die erste

Erst danach wird der Server mit eingelegter openSUSE 10.3 DVD neu gebootet. Immerhin, das DVD-Laufwerk erkennt er noch 🙂

Die Qual beginnt bei der Auflösung der Pakteabhängigkeiten. Das hat dann auch am längsten gedauert. Vielleicht hätte ich das gnome, daß ich neben das KDE installiert hatte, vor dem Update löschen sollen. Das Vorhandensein beider Fensterknechte brachte die Paketabhängigkeitsauflösung jedenfalls ordentlich aus dem Tritt. Zusammen mit dem nachträglich installierten VLC und mplayer.

Nach gut einer halben Stunde sind alle manuell aufzulösenden Probleme geklärt und das eigentliche Update startet. Insgesamt 35 Minuten lang, bis zu dem Punkt, wo Dateien aus dem Netz von einem openSUSE-Server nachgeladen werden sollen. Das scheitert offensichtlich an einer alten SUSE-Krankheit, der automatischen Netzwerkkonfiguration, wenn mehr als eine Netzwerkkarte im System stecken.

Danach dann gleich das nächste Problem, der Bootloader lässt sich nicht schreiben. Damit ist das System unbenutzbar. SCHEI**E! Soviel zum Thema Update und SUSE. Hallo Holger, offensichtlich geht’s immer noch nicht.

Cut

Daß war’s dann für mich mit openSUSE auf physischer Hardware. openSUSE-DVD raus, Ubuntu-CD rein und mal sehen, was die vorausschauende Planung, System- und Datenpartitionen zu trennen, so bringt.

Die Ubuntu-CD rödelt ein bißchen, bis sich das Live-System auf dem Bildschirm breitmacht. Alle Partitionen und Festplatten werden gefunden, derzeit interessieren aber nur sda1 und sda2, die alte root- und die alte swap-Partition. das alte /home-Verzeichnis tummelt sich auf einer anderen Partition, weitere Partitionen tummeln sich auf den weiteren im System verbauten Festplatten, aber die werden erst nach der Installation neu gemountet. Jetzt wird erstmal nur nachgesehen, ob die Daten darauf (wiederherstellbar aber langwierig) noch vorhanden sind. Sie sind.

Wieder eine halbe Stunde später ist die Linux-Installation a l’africaine so gut wie abgeschlossen. Beim ersten Start werden 121 Aktualisierungen angeboten, die ich dankend annehme. Gefühlte 20 min. später habe ich ein aktuelles System, allerdings noch ohne irgendwelche Server-Funktionen. Die kommen jetzt. Erstmal truecrypt und samba installieren, dann die alten Partitionen sinnvoll ins System einhängen. So, und für das gewohnte Systemkonfigurieren gönne ich mir jetzt noch webmin.

Der Familien-share ist dank webmin für samba schnell konfiguriert. Allerdings werde ich meiner Familie noch klarmachen müssen, dass sich der Server jetzt unter einer neuen IP-Adresse meldet. Irgendwie haben sich die Fritzbox und der Rechner darauf verständigt.

Jedenfalls läuft jetzt alles wieder, es sind keine Daten verloren gegangen, der samba-share ist wieder da und der Rechner hat ein komplett neues Betriebssystem. Mal sehen, was passiert, wenn ich irgendwann Feisty Fawn gegen Gutsy Gibbon austausche. Aber damit lasse ich mir beim Familienserver jetzt erstmal viel Zeit.

Fazit

Updates mit openSUSE klappen wohl immer noch nicht so. Die Diskussion hatte ich mit Holger Dyroff, dem Bruder eines der S.u.S.E. Gründer, schon anno 2000. Offensichtlich hat Novell da noch nicht viel zum Guten erreicht. Da war SuSE schon weiter. Natürlich hätte ich den Stunt mit der Neuinstallation statt mit Ubuntu auch mit openSUSE machen können. Ich bin sicher, es hätte funktioniert. Allerdings traue ich SUSE derzeit beim automatischen Update nicht. Das von der 10.2 war unterirdisch schlecht und bis ich openSUSE wieder auf ein produktives System los lasse, schaue ich mir die Entwicklung lieber noch ein Versionsnümmerchen aus der Ferne an.

BTW, diese fancy Desktopeffekte, Gummifenster und die Desktops auf dem Würfel funktionieren auf Anhieb unter Ubuntu. Ich hab’s allerdings schnell wieder abgeschaltet, denn Filme ansehen ging so nicht.

BTW^2, der Lautstärkeregler an meiner Genius-Tastatur funktioniert unter Ubuntu out-of-the-box. Nett, wirklich nett.

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