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Unmut

Streiks und (k)ein Ende

Na, was waren wir da alle froh, als die Damen und Herren der drei Gewerkschaften und des Bahnkonzerns endlich ihre Unterschriften unter den Tarifvertrag gesetzt haben. Was war passiert? Musste man Herrn Schell erst noch das Schreiben beibringen? Waren keine passenden Drucker vorhanden, um das Vertragswerk auszudrucken? Nein, die Bahn wollte ganz einfach, das sich drei Gewerkschaften einigen, wer denn nun wen vertritt. Aus meiner Sicht vollkommen nachvollziehbar, für die Damen und Herren von der GDL und von TransNet und GDBA scheinbar fast unzumutbar.

Ich will hier gar keine Ursachenforschung betreiben, wer es denn nun hinausgezögert hat. Ich denke aber, eins hat dieser völlig aus dem Ruder gelaufene Tarifkonflikt gezeigt, nämlich dass sich die Tarifparteien und allen voran die Gewerkschaften einen Sch**ß um diejenigen kümmern, die Tag für Tag auf sie angewiesen sind. Anstatt den eigentlichen Gegner zu bekämpfen bzw. lahmzulegen, wird mal eben eine Stand oder gern auch ein ganzes Land in Geiselhaft genommen.

Klar, hat ja schon in der Schule funktioniert. Wenn der Lehrer Dir eine reinwürgt und Du Dich gegen ihn nicht wehren kannst oder willst, verprügele einfach einen Deiner Mitschüler. So kann man Dampf ablassen.

Dieses vorpubertäre Getue ist ja nun bei der Bahn erstmal zu Ende, mal sehen, wie lange es im öffentlichen Dienst noch weitergeht. Hier in Berlin sieht man nun schon knapp eine Woche keine U-Bahnen, Busse und Trams mehr. Auch hier gilt natürlich wieder, ich beisse die Hand, die mich füttert. Irgendwelche originellen Streikaktionen haben sich auch die Gewerkschaftsbonzen bei Ver.di nicht einfallen lassen. Kreativität und Gewerkschaftsleben scheinen irgendwie unvereinbar zu sein.

Leute, macht mich zum Gewerkschaftschef, ich beauftrage dann eine gute Eventagentur, einen echt coolen Streik zu planen, der die Verhandlungspartner da trifft, wo es ihnen persönlich weh tut.

Bis dahin könnte man damit anfangen, den Verhandlungspartnern die Autoschlüssel wegzunehmen bzw. die Dienstwagen zu streichen, damit sie das Verkehrschaos, dass die BVG-NichtBeförderunsgfälle derzeit täglich erdulden müssen, mal aus eigener Anschauung kennenlernen.

Der Unmutsaward geht diesen Monat eindeutig an die Gewerkschaften, die derzeit streiken bzw. bis Sonntag noch damit gedroht haben. Den Preis teilen sich also GDL, Ver.di, GDBA und TransNet.

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