Nach den Querelen mit Linux auf einem uralten Thinkpad startete ich den Versuch, ein aktuelles Linux auf einem etwas aktuelleren Thinkpad, einem T40 mit 1 GB RAM, einer 80 GB Festplatte mit Windows XP und einer 1.5 GHz Centrino CPU zu installieren.
Dazu traf es sich, dass gerade ein neues Ubuntu-Buch von Michael Kofler, bekannt vor allem durch seinen Linux-Standardwälzer, auf meinem Schreibtisch gelandet war, Titel: Ubuntu 7.10 „Gutsy Gibbon“. Dem liegt auch eine Ubuntu-DVD bei, die ich hier gleich zur Installation herangezogen habe.
Und da die Installation beim abentlichen ChillOut im Wohnzimmer passieren sollte, war die erste Hürde, WLAN schon in Sicht.
Die erste Frage stellt sich mir immer schon, wenn ich eine Buch-DVD oder CD entnehme, warum schaffen es die Verlage nicht, irgendwo im Buch, vorzugsweise hinten, eine dauerhafte Aufbewahrung für das mitgelieferte Medium zu schaffen. Bin ich der Einzige, der gern Buch und passende DVD auf Dauer zusammen archiviert? Diese Unart, irgendwo mitten im Buch ein labiles Papierhüllchen mit Adhäsionsklebekante zu platzieren, das geht doch auch besser…
Nun ja, zurück zur Installation. Überraschenderweise dauert es relativ lange, gefühlte drei bis vier Minuten, bis die Live-Oberfläche von Ubuntu erscheint. Ein kleiner Check im Gedruckten , das Buch lässt das leider unerwähnt. OK, vielleicht sind Startprobleme von Thinkpads auch kein allgemein interessantes Problem.
Auf dem Desktop des Live-Systems erscheint das schon bekannte Icon zur festen Installation von Ubuntu. Die funktioniert dann auch sehr problemlos und unspektakulär, auch auf der mobilen Hardware. Den Vorschlag, die 80 GB zu halbieren und die zweite Hälfte für Linux zu nehmen, nehme ich an, genau das hatte ich auch vor. Mittels eines Schiebers hätte man den für die Installation vorgesehen Bereich noch verändern können, einfacher geht’s wirklich kaum noch.
Nach gefühlten 30 Minuten ist es dann soweit, der mutige Affe tummelt sich auf dem Thinkpad und scheint sich recht wohl zu fühlen. Kommen wir zur kleinen Hürde, die ich eingangs schon erwähnte. Das Thinkpad hat eine Broadcom WLAN MiniPCI-Karte, die wohl nachträglich nachgerüstet wurde. Funktioniert unter Windows gut, allerdings lässt sich das kleine Antennen-Icon in der Thinkpad Statusleiste am Display nicht einschalten bzw. nicht zum Leuchten bringen, Windows wchmollt dann immer und schreibt lapidar, dass keine IBM-WLAN-Hardware vorhanden sei und der Funk deshalb nicht aktiviert werden könne.
Und was macht Ubuntu damit? Die Statusleuchte bleibt auch hier dunkel, die Tastenkombitantion Fn F5 löst schlicht überhaupt keine Reaktion aus. Allerdings erscheint sofort nach dem ersten Booten ein Hinweis oben rechts im Netzwerkmenü, das ein proprietärer Treiber nötig und zur Verfügung sei. Nur, wie kommt man da ohne funktionierendes WLAN heran. Die Antwort ist einfach, gar nicht!
Also muss das Notebook wenigstens kurz ans kabelgebundene LAN, um sowohl die passende Firmware als auch den Fwcutter als dazu passenden Treiber zu laden.
Nach einigem Rumprobieren funktioniert das dann auch und ich habe das erste Mal ein Notebook mit verlässlich funktionierendem WLAN in Betrieb. Wieder ein Quick-Check im Buch, sollte jemand Probleme mit WLAN haben, finden sich im Buch genug Tipps, um einem entweder direkt weiter zu helfen oder über Webadressen die passende Hilfe für die problembehaftete Hardware zu finden.
Tja, nun bin ich also drin, man war das einfach.
Also, das Thinkpad läuft dank der Buch-DVD, befassen wir uns also noch ein wenig mit dem Papier drumherum 🙂
Auf insgesamt 405 Seiten inclusive Stichwortverzeichnis findet sich eine auf die im Titel erwähnte Ubuntu-Version. Für knapp 25 € bekommt der Einsteiger, für den ist das Buch gedacht, einen gelungenen Überblick über die Installation des Systems mit ein paar Hintergrundinfos. Die wichtigsten Anwendungen werden ebenfalls erwähnt, Desktop, Browser, Mail, Office-Paket, Bildbearbeitung, das Einbinden von Digitalkameras und etwas Multimedia. Anfänger, die sich weiter vorwagen wollen, finden daran anschliessend noch weitere, etwas anspruchsvollere Hilfestellungen. Fazit für mich, ein Buch, das zusammen mit der Ubuntu-DVD ein für den Preis sehr angemessenes Gesamtpaket ergibt. Natürlich kann man Ubuntu auch ohne ein solches Buch kostenlos erstehen, aber gerade für Einsteiger ist das Buch eine sinnvolle Ergänzung, um ihnen bei den auftretenden Problemen zu helfen.
Fazit zum Thinkpad, für mich gibt’s einfach keine besseren Notebooks. Und seit IBM Thinkpads konsequent auf Linux-Tauglichkeit getrimmt hat, muß man beim Installieren auch nicht mehr mit Überraschungen rechnen. Die T4x-Reihe ist dabei sicher die ausgereifteste Modellreihe, die noch unter IBM-Regie entwicklet wurde. Würde ich jederzeit wieder kaufen.
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