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Linus Torvalds: „DRM is Perfectly OK with Linux“

Date: Wed, 23 Apr 2003 20:59:45 -0700 (PDT)
From: Linus Torvalds 
To: Kernel Mailing List

Subject: Flame Linus to a crisp!

Ok,
there’s no way to do this gracefully, so I won’t even try. I’m going to just hunker down for some really impressive extended flaming, and my asbestos underwear is firmly in place, and extremely uncomfortable.

I want to make it clear that DRM is perfectly ok with Linux!

There, I’ve said it. I’m out of the closet. So bring it on…

I’ve had some private discussions with various people about this already, and I do realize that a lot of people want to use the kernel in some way to just make DRM go away, at least as far as Linux is concerned. Either by some policy decision or by extending the GPL to just not allow it.

In some ways the discussion was very similar to some of the software patent related GPL-NG discussions from a year or so ago: „we don’t like it, and we should change the license to make it not work somehow“.

And like the software patent issue, I also don’t necessarily like DRM myself, but I still ended up feeling the same: I’m an „Oppenheimer“, and I refuse to play politics with Linux, and I think you can use Linux for whatever you want to – which very much includes things I don’t necessarily personally approve of.

The GPL requires you to give out sources to the kernel, but it doesn’t limit what you can _do_ with the kernel. On the whole, this is just another example of why rms calls me „just an engineer“ and thinks I have no ideals.

[ Personally, I see it as a virtue – trying to make the world a slightly better place _without_ trying to impose your moral values on other people. You do whatever the h*ll rings your bell, I’m just an engineer who wants to make the best OS possible. ]

In short, it’s perfectly ok to sign a kernel image – I do it myself indirectly every day through the kernel.org, as kernel.org will sign the tar-balls I upload to make sure people can at least verify that they came that way. Doing the same thing on the binary is no different: signing a binary is a perfectly fine way to show the world that you’re the one behind it, and that _you_ trust it.

And since I can imaging signing binaries myself, I don’t feel that I can disallow anybody else doing so.

Another part of the DRM discussion is the fact that signing is only the first step: _acting_ on the fact whether a binary is signed or not (by refusing to load it, for example, or by refusing to give it a secret key) is required too.

But since the signature is pointless unless you _use_ it for something, and since the decision how to use the signature is clearly outside of the scope of the kernel itself (and thus not a „derived work“ or anything like that), I have to convince myself that not only is it clearly ok to act on the knowledge of whather the kernel is signed or not, it’s also outside of the scope of what the GPL talks about, and thus irrelevant to the license.

That’s the short and sweet of it. I wanted to bring this out in the open, because I know there are people who think that signed binaries are an act of „subversion“ (or „perversion“) of the GPL, and I wanted to make sure that people don’t live under mis-apprehension that it can’t be done.

I think there are many quite valid reasons to sign (and verify) your kernel images, and while some of the uses of signing are odious, I don’t see any sane way to distinguish between „good“ signers and „bad“ signers.

Comments? I’d love to get some real discussion about this, but in the end I’m personally convinced that we have to allow it.

Btw, one thing that is clearly _not_ allowed by the GPL is hiding private keys in the binary. You can sign the binary that is a result of the build process, but you can _not_ make a binary that is aware of certain keys without making those keys public – because those keys will obviously have been part of the kernel build itself.

So don’t get these two things confused – one is an external key that is applied _to_ the kernel (ok, and outside the license), and the other one is embedding a key _into_ the kernel (still ok, but the GPL requires that such a key has to be made available as „source“ to the kernel).

Linus

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Alles über Financial Times Deutschland

Artikel über Linux scheinen bei den renommierten Printmedien langsam in Mode zu kommen. Jetzt ist sogar einer beim deutschen Ableger der ehrwürdigen Financial Times (FTD) erschienen. Um das Fazit vorwegzunehmen, wenn alle Artikel der FTD so schlecht recherchiert sind, beziehe ich meine Finanznachrichten zukünftig lieber aus der Bild 🙂 Natürlich gibt es jetzt hier nicht alles zur Financial Times zu lesen, nur einen Kommentar zum aktuell (20.11.2002) dort erschienenen Linux-Artikel.

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Heute schon gezählt worden?

Na, war das ein Schreck! Da streife ich einfach so durch die Statistiken auf http://counter.li.org und was muß ich feststellen? Deutschland ist bezüglich der Dichte an Linux-Usern nur auf Platz 29! Damit fehlen 351 registrierte Benutzer, um die Insel Palau hinter uns zu lassen (was ja zu schaffen wäre). Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, von Zypern überholt zu werden, denn denen fehlen nur fünf zusätzliche Einträge, um uns auf Platz 30 zu verbannen!

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Hotline = Schrottline?

Manch ein geneigter Leser mag beim Stöbern in den Portal-Artikeln über meinen Installations-Bericht von Linux auf einem Gericom Notebook gestolpert sein. Nun, es ist nicht mehr, R.I.P., ein Hardwaredefekt unbekannten Ausmaßes hat es dahingerafft. Natürlich war es mal wieder die Festplatte und natürlich sind Daten verschwunden, die ebenso natürlich noch nicht anderweitig gesichert waren. Denn auch hier gilt eine Ableitung von Murphy’s Gesetz, Festplatten gehen immer einen Tag vor dem geplanten Backup kaputt.

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Interview mit Linus Torvalds

Web Portal: Bitte wirf einen Blick in Deine Kristallkugel. Welches wird das bedeutendste und
aufregendste Ereignis für Linux in diesem Jahr sein?

Linus: Zzazzam.. Hokus Pokus.. Knirsch. Hmmmm. ENOKRISTALLKUGEL [1]. Scheint so, als
ob ich meine handliche Plastik-NichtZuFassenEsIstKeinKristall-Kugel verwenden müsste. Die ist nicht ganz so zuverlässig, aber wenigstens hat sie keinen Sprung.

Plastikkugel-Vorhersagen für das Jahr 2001:

  • Der Film „AntiTrust“ wird ein großer Erfolg. Miguel de Icaza entschließt sich daraufhin zum Umzug nach Hollywood, um eine Karriere als Schauspieler zu beginnen. Leider mißlingt dies und er endet als Darsteller einiger billigen Porno-Streifen. Nach seiner Entlassung aus der Reha-Klinik fährt er mit der Gnome-Entwicklung fort.
  • Telsa entschließt sich dazu, Alan Cox im Schlaf zu rasieren und die Haare zu schneiden. Schäumend vor Wut bemerkt Alan nicht, daß sie auch den schwarzen Anzug rausgelegt hat, den er normalerweise nur bei Beerdigungen trägt. Er stürmt davon und schwört, niemals zurückzukehren. Telsa bricht das Herz – sie wollte nur einen kleinen Scherz machen.
  • Drei Stunden später kommt Alan kleinlaut zurück, nachdem er von einem Haufen Teenager für ein verschollenes Bandmitglied von N’Sync gehalten wurde. Selbst Alan sieht die Ironie dieser Situation und beschließt, sich mit Telsa wieder zu vertragen – solange sie nicht mehr versucht, Witze zu machen.
  • Linus wird von der Polizei wegen zu schnellen Fahrens angehalten. Einer der Polizisten erkennt in ihm den vom FBI als #1-Drogenbaron gesuchten Luis „the tech“ Escobar. Nach einer wilden Verfolgungsjagd mit fast 40 mph auf der US101 im Berufsverkehr wird Linus schließlich festgenommen. Die weitere Linux-Entwicklung geschieht aus dem kalifornischen Landesgefängnis.

Bitteschön. Es sind nicht gerade gute Nachrichten, aber wir werden das Kind schon schaukeln.

Web Portal: Welche Entwicklung rund um Linux hat Dich im vergangen Jahr am meisten gefreut?

Linus: Ääh … Ich habe wirklich geglaubt, daß ich den 2.4er Kernel rausbringen wuerde. Zählt das?
Oder vielleicht das Haus, das mir Red Hat gekauft hat?

Web Portal: Wie schaffst Du es, die Arbeit am Kernel und bei Transmeta unter einen Hut zu
bringen und auch noch Zeit für Dein restliches Leben zu haben, ohne den 48-Stunden Tag
einzuführen? Und all das, ohne Dich zu zerreissen (wie Alan Cox, von dem es heißt, er sei aus
vielen Gnomen zusammengesetzt)?

Linus: Also, im Wesentlichen schaffe ich das, indem ich die Loorbeeren für die Arbeit anderer
Leute einheimse. Das funktioniert so ähnlich wie bei Tom Sawyers Zaunstreichen-Trick (frei nach
dem Motto:“ …wie bringe ich andere dazu, meine Arbeit zu machen …“) [2]. Das spart echt Zeit
und ist genau der Punkt, um den es bei Open Source geht. Natürlich geben Leute auch eine Menge
anderer Gründe an, warum Open Source Sinn macht, aber es läuft doch immer wieder auf das
Gleiche raus – „Hauptsache, ein anderer macht’s“. Ich verbringe eine Menge Zeit mit
Koordinierungsarbeiten und dem Lesen von E-Mails, aber tatsächlich werden mir zu viele
Lorbeeren angedichtet. Selbst ich schlafe gelegentlich.

Web Portal: Was war Deine beste und Deine schlechteste Erfahrung im Zusammenhang mit
Linux?

Linus: Die schlechteste ist keine Erfahrung, sondern eher ein Schuldgefühl, nicht immer die
Sachen zu machen, die andere Leute von mir erwarten. Da gibt es Leute, die mich um die
Teilnahme an Konferenzen bitten, an denen ich kein Interesse habe. Und da gibt es Leute, die in
mir mehr sehen als nur irgendeine Person; und die erwarten, daß ich für alles zur Verfügung
stehe.

Die beste Erfahrung ist so ziemlich das Gleiche, nur umgekehrt. Es macht wirklich etwas aus,
etwas Sinnvolles zu tun, an den meisten Tagen mit dem Gefühl aufzuwachen, etwas zu können
worin man gut ist, und was auch anderen Leuten wichtig ist.

Web Portal: Was ist aus dem Computer geworden, auf dem die erste Version von Linux
„geboren“ wurde?

Linus: Ich muß zugeben, daß ich das nicht weiß. Ich kann auch nicht sagen, daß es mich wirklich
interessiert: Ich ersetze Computer durch bessere, sobald ich mit dem letzten unzufrieden bin. Ich
habe wirklich überhaupt keine emotionalen Bindungen zu den Computern, die ich ausmustere.
Ich glaube, ich habe das originale Motherboard and Lasu (Lars Wirzenius) gegeben, sodaß er
seinen 386-25 auf meinen „stattlichen“ 386-33 mit 387 Co-Prozessor upgraden konnte. Er hat es
vermutlich irgendwann weggeschmissen. Da müsstet Ihr wohl besser ihn fragen.

[1] Fehlermeldungen des Kernels beginnen mit „E“.

[2] Weil er heimlich schwimmen gegangen ist, wird Tom Sawyer von seiner Tante dazu verdonnert,
an einem Samstag den Gartenzaun zu streichen. Zunächst ist er der Hänselei seiner Schulkollegen
ausgesetzt. Dann stellt er die Arbeit jedoch so dar, als ob sie Spaß macht. Die Kollegen werden
neidisch und reissen sich darum, selber den Zaun streichen zu dürfen. Er verkauft ihnen dieses
Recht fuer Murmeln und andere Schätze und hat deshalb abends sogar noch Zeit fuer eine kleine
Prügelei.