Das Update von Ubuntu 8.10 auf 9.04 verlief problemlos, bis auf einen ärgerlichen Punkt, dass vorher gut funktionierende WLAN ging nach dem Update nicht mehr. Das System versuchte wieder, die madwifi-Treiber zu benutzen, die mit der verbauten Hardware nicht laufen. Der unter Ubuntu 8.10 schon installierte ath5k-Treiber war aus der Liste der Hardwaretreiber verschwunden und nicht anwählbar.
Aber, oh Wunder, ein
sudo modprobe ath5k
aktivierte das WLAN auf dem Acer Netbook temporär bis zum nächsten Reboot.
OK, der Rest ist dann nur noch eine Fingerübung. Man muss nur noch ath5k in /etc/modules eintragen, z.B. per
echo ath5k | sudo tee -a /etc/modules
nach dem nächsten Reboot wird automagisch der richtige WLAN-Treiber geladen.
Wer hätte das gedacht, nach zwanzig Jahren bin ich mal wieder mit dem Käfer in eine Radarkontrolle geraten. Es geschah bei der ersten Ausfahrt dieses Jahr, direkt nach der Erteilung der TÜV-Plakette. Eben mahnte mich meine Frau noch, daß dort vorn eine Radarfalle stünde, da machte es auch schon „Knips“. Ein schneller Blick auf den Tacho ergab ca. 98 Sachen.
Rechnet man die Missweisung des antiken Tempomessers und den Abzug der Polizei mit ein, hatte ich ein wenig Glück. 88 km/h werden Fritzchen und mir zur Last gelegt. Zwei Stundenkilometerchen mehr und es wäre punktewürdig geworden.
Ich habe eine alte Nähmaschine. Und ich benutze sie gelegentlich sogar noch. Aber das ist nicht die eigentliche Geschichte. Die beginnt irgendwann 1914, als eine gerade 18 Jahre junge Frau die Singer Nähmaschine zu ihrem Geburtstag bekam.
Singer Nähmaschine von 1914
Fortan tat das Gerät mit hölzernem Tisch und gusseisernem Unterbau Dienst bei der jungen Frau. Nach ihrer Heirat nahm sie den Namen an, unter dem ich sie kennen lernte, Frau Ummeschein. Sie wohnte mit ihrem Mann, Herrn Ummeschein, und ihrem Schwager und der Schwägerin, noch zwei Ummescheins, sowie meiner Großmutter samt Opa und meinem Vater sowie neun weiteren Mietparteien in Hannover-Limmer, Kirchhöfnerstr. 14.
Das Haus wurde 1934 gebaut. Meine Oma erzählte, sie hätten erst im schon fertigen Eckhaus gewohnt, bis die Nummer 14 bezugsfertig war. Man hatte damals auch die Wahl, ob man eine Dusche einbauen ließ (ohne Mietaufpreis) oder einen kupfernen Badeofen mit gusseiserner Wanne, wofür jeden Monat ein paar Reichsmark extra fällig waren. Oma entschied sich für die Dusche und blieb dabei, bis sie Ende 2003 starb.
Zurück zur Nähmaschine. Nachdem sie in und nach dem ersten Weltkrieg, damals „der Weltkrieg“ genannt, Kleider nähte und alte Sachen soweit flickte, dass sie weiter tragbar waren, bereitete sich die Welt auf den nächsten Weltkrieg vor. Der hätte auch die Nähmaschine um ein Haar erwischt. Eine alliierte Fliegerbombe landete direkt hinter dem Haus Nr. 14 im Hof, glücklicherweise ein Blindgänger. Die Brandbombe, die den Dachstuhl traf, wurde unter den vereinten Kräften der Bewohnerinnen erfolgreich bekämpft.
Außer dem Treffer im Dach blieb das Haus und damit auch die Bewohnerinnen und die Nähmaschine unversehrt. Die Familienväter hatten weniger Glück. Die Brüder Ummeschein und Opa Rennemann, der damals von seinem Opatum natürlich noch nichts wissen konnte, kamen aus dem zweiten Weltkrieg nicht zurück. Zurück blieb ein Haus voller Witwen und die Nähmaschine. Die diente sicher auch nach dem zweiten Krieg dazu, aus der Not neue Klamotten zu machen. Irgendwann wurde ihre Besitzerin zu alt, um sie noch zu benutzen, aber natürlich behielt die Maschine ihren Platz in der Wohnküche.
Anfang 1986 zog ich in das Haus ein, in dem meine Oma und die beiden Frau Ummescheins wohnten. Natürlich kannte ich die Nummer 14 schon seit ich denken konnte. Irgendwann, nachdem ich lesen gelernt hatte, stellte ich dann auch fest, dass Frau Ummeschein eigentlich „Unbescheiden“ hieß, aber in Limmer, wo man hannöversch spricht, sprach sich das eben als Frau Ummeschein. Also bleiben wir dabei.
Ich zog in den dritten Stock links, in dem vorher Artchen Schäder, eigentlich Arthur, gewohnt hatte. Artchen war einer der wenigen Herren, die den Krieg im Haus überstanden hatten, zusammen mit Onkel Heini, der in Parterre, gegenüber meiner Oma gewohnt hatte. Ansonsten wohnten außer mir und einer Studentin nur Witwen in Nummer 14.
Die Nähmaschine entdeckte ich, als ich für meine Nachbarin, Frau Ummeschein, eines Tages den Einkauf in die Wohnküche trug. Ich bewunderte das gut erhaltene Stück alter Technik natürlich gebührend und gab meiner Nachbarin den Rat, die Nähmaschine nicht wegzugeben, schließlich sei es mittlerweile selten, ein so gut gepflegtes und voll funktionsfähiges Gerät zu haben.
Ein paar Monate später wurde ich durch Lärm im Treppenhaus von meinem Computer weggerissen. Meine Großmutter versuchte lautstark, meine Nachbarin zu überreden, den Wohnungsschlüssel durch den Briefschlitz zu schieben, damit man die Tür aufmachen könnte. Dahinter lag nämlich meine Nachbarin, aufgrund eines Rheumaanfalls kaum in der Lage, sich zu bewegen. Während meine Oma weiter an den Schlüssel zu kommen versuchte, rief ich die Feuerwehr und einen Krankenwagen.
Als die Feuerwehr da war, war auch der Schlüssel da, die Tür entging also rabiateren Öffnungsversuchen. Dieser Tag war aber auch der Wendepunkt im Leben von Frau Ummeschein, denn sie kehrte nie wieder in ihre Wohnung zurück. Sie übersiedelte in ein Pflegeheim, mit gut 90 Jahren. Mir vermachte sie die Nähmaschine, als Dank für meine (geringe) Hilfe und weil sie der Meinung war, das gute Stück wäre bei mir in guten Händen.
Und in diesen Händen wird sie bleiben, bis ich irgendwann mit 90 jemanden finde, von dem ich glaube, dass er oder sie sie zu schätzen weiss. Jetzt geht das gute Stück auf die 100 zu und ich habe sie schon seit über zwanzig Jahren.
Das Einzige, was gelegentlich nötig ist, ist ein Tropfen Öl und etwas Möbelpolitur. Ein einziges Ersatzteil war in den zwanzig Jahren nötig, das Gummirädchen an der Unterfadenaufspulvorrichtung. Das Original zerbröselte, als ich das erste Mal versuchte, eine Unterfadenspule mit neuem Garn zu befüllen. Total hart und porös. Damals war das Gerät schon über siebzig Jahre als, aber der Singer-Laden in Hannover hatte noch ein passendes Ersatzteil.
Gestern habe ich festgestellt, dass die Unterfadenspulen anscheinend immer noch der Norm entsprechen, der auch meine Maschine folgt. Die Plastik-Unterfadenspulen, die man heutigentags zusammen mit den Garnspulen bekommt, passen in die Aufnahme der 95 Jahre alten Maschine. Respekt!
Auf wiwo.de ist ein lesenswerter Artikel erschienen, „Windows schlägt Linux„. OK, das klingt etwas reisserisch, aber wenn man weiter liest, klärt sich die Aussage auf. Es geht um Netbooks, genauer, um das Angebot an Betriebssystemen, die man zusammen mit den Netbooks erstehen kann.
Laut Microsoft hat Windows in den USA auf Netbooks einen Marktanteil von 96 %. Ob diese Zahl stimmt, kann nur Microsoft wissen, ein Blick in die aktuellen Netbook-Angebote offenbart aber, dass es zumindest eine größere Auswahl an Windows-Netbooks als an Linux-Netbooks gibt. Dabei kann man alles, was man sinnvollerweise mit einem Netbook tut, unter Linux machen. Zudem hat man beim Linux-Netbook gleich das komplette Softzwarepaket, dass man braucht.
Warum also kommt Linux auch hier nicht in Schlagdistanz zu Windows XP, einem Betriebssystem, dass immerhin schon etliche Jahr eauf dem Buckel hat und gerade aus dem normalen Support herausfällt? Der Autor des wiwo-Artikels vertritt die Auffassung, es läge daran, dass Linux von der Masse der Verbraucher einfach nicht gemocht wird.
Diese Auffassung teile ich nicht. Netbooks sind in der Regel Zweit- oder Drittrechner. D.h. es gibt schon eine Vorauswahl, denn niemand wird sich ein weiteres Betriebssystem zulegen, wenn es die Notwendigkeit dazu nicht gibt. Wer also nicht schon auf dem Haupt-PC Linux nutzt, verspürt keinen großen Drang, es auf dem Netbook einzusetzen. Und der Nachbar, mit dem man sich gelegentlich über PC-Probleme austauscht oder der Freund, der einem bei PC-Problemen hilft, weiss bei Windows auch eher Rat. Linux hat eben nicht den Marktanteil von Windows. Wer daher glaubte, Linux könnte ausgerechnet bei Netbooks die Windows-Marktführerschaft brechen, geht von falschen Voraussetzungen aus.
Darüber hinaus gibt es noch ein anderes Problem. Auch das ist nicht neu, sondern ungefähr so alt wie Linux selbst. Hardwaretreiber für Linux werden, wenn überhaupt, von den Hardwareherstellern zögerlich bis stiefmütterlich behandelt. Neue Treiber erscheinen später als für Windows. Oft ist zusätzliche Konfigurationsarbeit unter Linux notwendig. Mittlerweile findet man zwar für fast jede Hardware, vom Multifunktionsdrucker bis zum UMTS-Stick, die passenden Treiber, aber es ist jedes Mal deutlich mehr Aufwand nötig als bei Windows. Um nicht falsch verstanden zu werden, dass ist kein Fehler von Linux oder ein Vorzug von Windows, es ist schlicht das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Und wenn man sich dann mal die Linux-Installationen ansieht, die man mit dem Notebook bekommt, hinterlassen sie ein sehr heterogenes Bild. Das Linpus-Linux, dass mit meinem Acer-Netbook geliefert wurde, funktionierte zwar einwandfrei mit der vorhandenen Hardware (Webcam, Sound, LAN, WLAN), war als verküppeltes Fedora Linux aber nur umständlich zu erweitern.
In einem stimme ich dem wiwo-Autor sofort zu, hier haben Firmen wie Ubuntu und Novell die Zeichen der Zeit verpennt. Der Ubuntu Netbook Remix (UNR), den es zur 9.04 „offiziell“ geben wird, hätte schon viel eher kommen müssen, um einen nennenswerten Effekt zu erzielen. openSUSE auf einem Netbook zu installieren gelingt auch jetzt nur mit etwas Aufwand. Hier hätte openSUSE/Novell verlorenes Terrain zurück erobern können, wenn man frühzeitig reagiert hätte.
Man stelle sich vor, bei MediaMaxSaturn etc. gäbe es ein neues Netbookangebot, natürlich mit Windows. Und davor, gegenüber des Eingangs, ist ein Ubuntu-Stand, wo man UNR für den Selbstkostenpreis auf USB-Stick bekommt. Noch schöner natürlich, wenn neue Netbooks gleich mit einem echten, voll erweiterbaren und sinnvoll installierten Linux ausgeliefert würden. Acer, Asus, MSI, höret mein Flehen.
Das Ubuntu-Team hat den ersten Releasekandidaten des für Ende April geplanten Ubuntu 9.04, „Jaunty Jackalope“, veröffentlicht. Dazu gibt es auch die passenden Releasekandidaten für die Server-Edition, den Ubuntu Netbook Remix (startet vom USB-Stick), Kubuntu, Xubuntu, Ubuntu Studio und Mythbuntu.
Neue Features:
Gnome 2.26 mit brasero als CD/DVD-Brenn-Applikation, einem verbesserten gnome-display-properties mit besserer EInstellbarkeit des Mehr-Monitor-Betriebs
X.ORG Server 1.6 mit verbessertem ATI-Treiber
Linux Kernel 2.6.28
Ext4 Support
Boot Performance, Jaunty soll schneller starten als sein Vorgänger
Cloud Computing, die Server Edition enthält Eucalyptus als Technology Preview zum Experimentieren
dovecot-postfix als schlüsselfertiger Mailserver
Da es sich um einen Releasekandidaten handelt, sollte man ihn nicht auf Produktivsysteme loslassen. Wer damit experimentieren will, hier sind die Ubuntu 9.04 Release Notes.
Auf die diesjährige Re:publica habe ich mich schon lange gefreut. Die Re:publica 08 habe ich leider verpasst. Dafür hat mein Blog seit Anfang Dezember das Re:publica 09 Banner getragen und ich kam somit in den Genuss eines Earlybird Blogger Tickets. Es hat sich gelohnt.
Die Location mit Friedrichstadtpalast und Kalkscheune war eine gute Wahl, besonders für mich. Mein Büro ist nur eine S- bzw. U-Bahnhaltestelle weg, beim herrschenden Sonnenschein während der #RE09 habe ich den Weg sogar zu Fuß zurückgelegt.
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