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Computer Software

LaTeX Textsatz mit kile

Ein paar Worte vorweg…

In meinem ersten Artikel, LaTeX leicht gemacht, professioneller Textsatz für Sado-Masochisten, habe ich das Erstellen eines einfachen LaTeX-Dokuments mittels der TeX-Shell xtem erklärt. Mittlerweile ist ein bißchen Zeit ins Land gegangen und zu meiner Lieblingsdistribution gehört außer xtem eine modernere TeX-Shell namens kile. Da ich für gute Editoren immer zu haben bin, besonders wenn sie sinnvolle Zusatzfunktionen anbieten, werde ich in diesem Artikel auf die Benutzung von kile näher eingehen.

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Allgemein

LaTeX leicht gemacht, professioneller Textsatz für Sado-Masochisten?

Manch einer, der es nicht kennt, hält LaTeX (sprich Latech) vielleicht für eine sehr exotische Klamottenart für noch exotischere Gelegenheiten. Weit gefehlt, hier geht es nicht um schwarzes Lackleder, sondern um eine seit langem ausgereifte Art, komplexe Texte zeit-, ressourcen- und nervensparend professionell zu Papier zu bringen.

Das Geheimnis dieses Erfolges heißt LaTeX und basiert auf TeX. Was ist TeX? TeX ist ein Textsatzsystem, entwickelt Mitte der 70er Jahre von Donald Knuth, der ein leistungsfähiges System brauchte, mit dem er Artikel, Aufsätze und Bücher setzen konnte. Und was ist nun LaTeX? TeX selbst ist etwas schwierig zu bedienen, was den täglichen Umgang damit nicht eben einfacher machte. Leslie Lamport entwickelte daher ein umfangreiches Makropaket für TeX, das es ermöglicht, die Standard-Dokumente article, report und book sowie letter mit einfachen Makros und Vorlagen schnell und effizient zu erstellen. Die aktuelle Version dieses Makropakets ist latex2e.

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Editorial

Wird Linux langweilig?

Ich höre förmlich das Kopfschütteln, Stirnrunzeln und Naserümpfen, das mit dem langsamen Einwirkenlassen der Überschrift bei meinen Lesern einsetzt. Aber, lieber Leser, bevor ich Deinerseits der ewigen Verdammnis anheim falle und mit einem vehementen *Plonk* auf dem Boden Deines Killfiles aufschlage, lass mich ein paar Worte zu meiner Verteidigung verlieren.

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Buchtipps

Buchtipp: Der neue Kofler, Linux, Installation, Konfiguration, Anwendung

Titel Kofler 7.AuflageMan schrieb 1995 und ich hatte endlich einen Rechner, auf dem Platz für ein echtes Betriebssystem war. Da gab es nur ein winziges Problem, viel mehr Unix-Befehle als ls -l, pine, ftp und cd .. kannte ich nicht und Linux hatte ich natürlich auch noch nie installiert. In den Computerzeitschriften gab es hier und da kleine Anzeigen für Yggdrasil und Slackware, aber mir stand der Sinn nach einem Komplettpaket aus guter Dokumentation und Buch-CD mit komplettem Betriebsssystem zu einem passablen Preis. Von führenden Computerzeitschriften wurde damals schon „der Kofler“, „Linux: Installation, Konfiguration, Anwendung“ mit Slackware 2.1 auf CD (Kernel 1.1.86) empfohlen. Nun ja, 89,90 DM waren nicht wenig, aber für 560 Seiten und ein komplettes Betriebssystem war es mir das wert. Was noch wichtiger war, die Lektüre des Buches erhob mich aus den ignoranten Tälern des Windows 3.1 Benutzers und ermöglichte mir erstmals die Arbeit mit Linux auf meinem eigenen Rechner.

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Kurztipps

ssh-Tunnel zur X11-Anwendung

Jeder, der schon einmal vor dem Problem stand, auf einem entfernten Linux/Unix-Rechner größere Arbeiten an Konfigurationsdateien vorzunehmen oder Webseiten zu bearbeiten, wird sich gewünscht haben, den gewohnten grafischen Editor zu benuzen, statt sich mit vi und Co. auf dem entfernten Rechner herumzuschlagen. Nun habe ich mich ja schon als warmgeduschter nedit-Benutzer geoutet, weshalb ich jetzt einfach die Benutzung dieses Editors auf einem entfernten Rechner als Beispiel benutzen werde. Natürlich geht das auch mit jeder anderen X11-Anwendung, die auf dem entfernten Rechner installiert ist. So ist z.B. auch ein graphischer YaST-Aufruf möglich, um auf der entfernten Maschine ein Online-Update oder andere Wartungsaufgaben wahrzunehmen, wenn man die ncurses-Text-Version von YaST nicht mag.

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Allgemein

Interview mit Dr. Michael Kofler

Michael KoflerNachdem uns die Meldung erreicht hat, dass der Addison Wesley Verlag DIE deutschsprachige Linux Referenz, Dr. Michael Koflers „Linux: Installation, Konfiguration, Anwendung“ zur CeBIT 2004 in einer überarbeiteten brandneuen 7. Auflage herausbringt, nahmen wir die Gelegenheit für ein Interview gern wahr:

LinuxKP: Herr Dr. Kofler, Sie gelten als besonders sprachgewandter Fachbuchautor. Wie sind Sie eigentlich Autor geworden?

Michael Kofler: Eigentlich bin ich durch Zufall Buchautor geworden. Nach der Matura (Abitur) war ich auf der Suche nach einem Ferienjob. Da ich nichts passendes fand, habe ich ein Konzept für ein Atari-ST-Grafikbuch geschrieben, das veröffentlicht wurde. Nach weiteren Veröffentlichungen landete ich 1991 beim Addison-Wesley-Verlag. Seither gab es keinen Grund mehr, den Verlag zu wechseln. 1993 gelang mir mit der Visual-Basic-Neuauflage der erste ‚Bestseller‘. Erst dann habe ich mich dazu entschlossen, das Bücherschreiben hauptberuflich zu betreiben.

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Editorial

Times are changing

Zoom, Zeitsprung in den Dezember 1997

Tja, da ist er, der Linuxanfänger, der sich Gedanken darüber macht, welche Linux-Distribution er sich zum Einstieg in das freie Betriebssystem gönnen sollte.

Im Lastenheft steht z.B. eine umfassende Dokumentation, die über eine ausführlich erklärte Installationsanleitung hinaus dem lernwilligen Linux-Neuling auch noch ein paar Linuxgrundlagen vermitteln soll. Umfassender Installationssupport (um all die kleinen Gizmos in seinem Rechner unter Linux zum Laufen zu bringen) ist ihm genauso wichtig wie ein möglichst einfach zu bedienendes Installationsprogramm.

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Allgemein

Oma Rennemanns Kirschsuppe

Auf vielfachen Wunsch diverser Freunde und gegen den ausdrücklichen Wunsch meines Bruders veröffentliche ich hier nun das ultimative Kirschsuppenrezept, wie es in meiner Familie schon seit Jahrhunderten überliefert wurde.

Zutaten

  • drei Gläser Kirschen
  • eine Packung Perl Sago (250 g)
  • 150 g Zucker
  • 1,5 l Wasser

Zubereitung

Die Kirschen zusammen mit Saft und dem Wasser für ca. 15 Minuten kochen, dann den Sago dazu und unter gelegentlichem Rühren weiterkochen, bis der Sago durchsichtig ist. Kurz vor Schluß noch den Zucker dazu und gut durchrühren. Danach dann die Suppe in den Kühlschrank und warten, bis die Kirschsuppe so richtig kalt ist. Kalt servieren.

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Allgemein

In Memoriam Klara Rennemann

Klara Rennemann, geborene Domjan

24.04.1911-19.12.2003

Am 19. Dezember 2003 starb unsere geliebte Oma und Ur-Oma.

Danke für Deine Liebe, die Bonbons, die Zookekse und daß Du uns die Weidenruten zum Schaukeln aus dem Himmel heruntergezogen hast. Wir werden Dich vermissen!
Aaron, Dirk und Frank Rennemann

 

Herrenhausen, August 2003, Dirk, Oma und Aaron
Herrenhausen, August 2003, Dirk, Oma und Aaron

Herrenhausen, August 2003, Frank und Oma
Herrenhausen, August 2003, Frank und Oma
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Editorial

Linus Torvalds: „DRM ist absolut OK mit Linux“

übersetzt von Frank Rennemann
(wenn jemand eine bessere Übersetzung hat, nur her damit)
die englische Originalversion

Date: Wed, 23 Apr 2003 20:59:45 -0700 (PDT)
From: Linus Torvalds 
To: Kernel Mailing List

Subject: Flame Linus to a crisp!

Ok,
es gibt keinen Weg, um es höflich auszudrücken, also werde ich es gar nicht erst versuchen. Ich gehe gleich in Deckung vor den eindrucksvoll ausufernden Flamings und meine Asbestunterwäsche sitzt fest, wenn auch extrem ungemütlich.

Ich will es klar ausdrücken, DRM ist absolut OK mit Linux!

So, jetzt ist’s gesagt. Ich habe mich dazu bekannt. So bring it on…

Ich habe einige private Diskussionen mit diversen Leuten darüber geführt und Ich erkenne, dass eine Menge Leute den Kernel auf eine Art nutzen wollen, gerade um DRM loszuwerden, zumindest soweit es Linux angeht. Entweder durch Policy Entscheidungen oder durch Erweiterung der GPL um DRM nicht zu erlauben.

Irgendwie war die Diskussion einigen der GPL-NG Diskussionen zu Software Patenten vor ca. einem Jahr sehr ähnlich: „wir mögen es nicht und deshalb sollten wir die Lizenz ändern, damit es nicht erlaubt ist“.

Und wie bei der Software Patent Sache mag ich zwar DRM nicht notwendigerweise, aber ich lande wieder beim selben Gefühl: Ich bin ein „Oppenheimer“, ich weigere mich, mit Linux Politik zu machen und ich denke, jeder soll Linux nutzen können, wofür immer er will – was eben auch Dinge einschliesst, denen ich nicht notwendigerweise persönlich zustimme.

Die GPL verpflichtet einen, die Sourcen zum Kernel herauszugeben, aber sie reglementiert nicht, wofür man den Kernel einsetzt. Im Großen und Ganzen ist das nur ein weiteres Beispiel dafür, warum mich rms als „nur ein Techniker“ bezeichnet und glaubt, ich hätte keine Ideale.

[ Ich persönlich sehe es als einen Vorteil – zu versuchen, aus der Welt einen etwas besseren Ort zu machen, ohne anderen die eigenen Wertvorstellungen aufzubürden. Man macht, was immer verlangt wird, ich bin nur ein Techniker, der das bestmögliche Betriebssystem entwickeln will. ]

Kurz gesagt, es ist völlig OK, ein Kernel-Image zu signieren – ich mache das selbst indirekt jeden Tag durch kernel.org, da kernel.org die tar-balls signiert, die ich uploade, um sicherzustellen, das andere sicher sein können, dass die Images tatsächlich von kernel.org kommen. Das selbe mit einem Binary zu machen, ist nichts anderes: ein Binary zu signieren ist eine gute Sache um der Welt zu zeigen, wer dahinter steckt und dass man selbst ihm traut.

Und da ich mir selbst vorstellen kann, Binaries zu signieren, kann ich es anderen schlecht verbieten.

Ein weiterer Aspekt der DRM Diskussion ist die Tatsache, daß Signieren nur der erste Schritt ist: was man macht, wenn ein Binary signiert ist oder nicht (z.B. das Laden eines Binaries verbieten oder ihm einen versteckten Schlüssel zuzuordnen) spielt ebenfalls eine Rolle.

Aber da die Signatur nutzlos ist, solange man es nicht für irgendwas nutzt und da die Entscheidung, wie man die Signatur nutzt, offensichtlich ausserhalb der Zuständigkeit des Kernels selbst liegt (und demnach auch keine abgeleitete Leistung oder so darstellt), muss ich mich selbst davon überzeugen, dass es nicht nur OK ist, im Wissen, ob der Kernel signiert ist oder nicht, zu handeln es ist auch ausserhalb der Reichweite dessen, worüber die GPL redet und somit irrelevant für die Lizenz.

Das ist es kurz und bündig. Ich wollte das mal ausführen, weil ich weiss, dass es Leute gibt, die glauben, das signierte Binaries ein Akt der Untergrabung (oder Pervertierung) der GPL darstellen und ich wollte es klarstellen, damit sich niemand in dem Irrtum befindet, dass es nicht getan werden kann.

Ich denke, es gibt viele stichhaltige Gründe, um Kernel Images zu signiereund (und zu verifizieren) und auch wenn einige der Gründe abscheulich sind, sehe ich keinen vernünftigen Weg, zwischen „guten“ Signierern und „schlechten“ Signierern zu unterscheiden.

Kommentare? Ich würde gern echte Diskussionen darüber führen, aber ich bin überzeugt, am Ende werden wir es erlauben müssen.

Nebenbei, eine Sache ist ganz offensichtlich nicht erlaubt durch die GPL, nämlich private Schlüssel im Binary zu verstecken. Man kann ein Binary als Ergebnis eines Build Prozesses signieren, aber man kann kein Binary machen, dass bestimmte Schlüssel enthält, ohne diese Schlüssel öffentlich zu machen – eben weil solche Schlüssel offensichtlich selbst Teil des Kernel Build sein müssen.

Also sollte man diese beiden Dinge nicht durcheinander bringen – das eine ist ein externer Schlüssel, der auf den Kernel angewandt wird (OK und ausserhalb der Lizenz), etwas anderes ist es, einen Schlüssel in den Kernel einzubetten (auch noch OK, aber die GPL verlangt in diesem Fall, das solch ein Schlüssel als „Source“ dem Kernel hinzugefügt wird).

Linus