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DornFritzchen ist erwacht

Man, das wurde ja Zeit. So einen lang anhaltenden Winter habe ich lange nicht erlebt. Und immer, wenn es so aussah, als ob es demnächst warm und trocken genug für die erste Ausfahrt sein würde, file das Thermometer wieder unter o° und es schneite. Aber vorletztes Wochenende war es dann soweit. Es ist zwar immer noch ein wenig kühl gewesen, aber immerhin war’s Samstag schon warm genug, um im Garten zu arbeiten. Dummerweise wurde das Wetter just wieder schlechter, als die Gartenarbeit dem Ende zuging und ich mich schon seelisch darauf eingestellt hatte, noch ein Stündchen mit Fritzchen durch die Landschaft zu rasseln.

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Einfahrfreuden

Die Angelegenheit mit dem Abdichten von Fritzchens Motor hat sich dann doch noch als größere Operation herausgestellt. Schlußendlich bekam ich meinen Veteranen der Landstrasse erst letzten Freitag wieder zurück.

Grund für die Verzögerung waren zuerst die Bolzen, mit denen die Zylinderköpfe mit dem Kurbelgehäuse verbunden sind. Die linken liessen sich ohne übermäßige Kraftanstrengung lösen, aber die rechten blieben standhaft. Klar, ist ja auch die Schmuddel-Gossen-Igittigitt-Seite. Vierzig Jahre lang im Dreck des Strassenrandes gebadet, das verbindet 🙂

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Altersinkontinenz

ja, alte Autos haben ja so ihre Macken. Bei Fritzchen ist es unter anderem das Hinterlassen kleiner Ölpfützen mit charakteristischem Muster überall dort, wo er länger verweilt. Nachdem ich ihn nur noch unter Auflagen (Pappe unter den Motorbereich) in unserer Strasse parken durfte, wurde es Zeit, etwas gegen das Tropfen am Käferhinterteil zu tun.

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Ein Käfer rollt zur Arbeit

Fredersdorf, 27.05.2005, 7:30 Uhr Ortszeit. Das Wetter ist perfekt, wolkenloser strahlender Himmel, knapp 20 °C. Faltdach auf, Seitenfenster runtergekurbelt, Dreiecksfenster ausgestellt und ab auf die B1. Ich bin wohl einer der Wenigen im morgendlichen Berufsverkehr, für den selbst eine montägliche Fahrt zur Arbeit ein Genuss ist.

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Der große Tag ist da!

[singlepic=5,160,120,,left]Samstag, 28.05.2005. Fredersdorf bei Berlin. 10:00 Uhr morgens, wolkenloser Himmel, ca. 30 °C. Fritzchen trägt den Brautschmuck und blitzt und blinkt, soweit es ihm in seinem in Ehren ergrauten Lack möglich ist. Die kleinen Macken treten angesichts der bevorstehenden Ereignisse völlig in den Hintergrund.
Schon beim Umdrehen des Zündschlüssels zünden die vier Zylinderchen, als könnten sie es gar nicht erwarten, Braut und Bräutigam zur Trauung zu boxen. Die Fahrt erfolgt bei strahlendem Wetter. Allerdings muß mit Rücksicht auf die Frisur der Braut das Dach auf dem Hinweg geschlossen bleiben 🙂

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Der große Tag rückt näher

Am Freitag war es endlich soweit. Alle Vorbereitungen zielen auf den einen Tag, an dem Fritzchen als Hochzeitskutsche für meine Frau und mich dienen soll.
Die eigentlichen Vorbereitungen beschränkten sich darauf, Fritzchen seine Startunwilligkeit abzugewöhnen, was ich in vorherigen Beiträgen ja zu Genüge beschrieben habe.
Dazu kam eine pflegliche Wäsche von Hand, denn einen Gang durch eine Anbauteil-mordende Waschanlage erspare ich Fritzchen lieber. Dazu sind mir die Außenspiegelbefestigungen denn doch zu fragil.
Also habe ich zum ersten Mal seit Jahrzehnten mal wieder einen Wagen mit der Hand gewaschen. Vorwäsche mit der Hochdruckdüse, Hauptwäsche mit der Schaumbürste und Nachspülen nochmal mit der Hochdruckdüse und demineralisiertem Wasser. Was es alles gibt 😉 Und dabei habe ich festgestellt, es macht Spaß, ein altes Auto per Hand zu waschen. Dabei bekommt man erst so richtig ein Gefühl für die Proportionen so eines kleinen alten Autos.
Nach der Wäsche fuhr ich ihn trocken, dann ging’s zurück nach hause für die Nacharbeiten. In Ermangelung von Chrompolitur tat es auch ein Edelstahlschwamm und Geschirrspülmittel, um den Stoßstangen wieder Glanz zu verleihen. Bei den Radkappen wäre das allerdings vergebliche Liebesmüh‘ gewesen, die wurden durch brasilianische Nachfertigungen ersetzt und machen sich seitdem sehr gut an Fritzens Rädern.
Dann noch etwas Innenraumpflege, etwas Aufräumen und fertig ist Fritzchen, die Hochzeitskutsche…

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Landpartie in Brandenburg

Feiertag, Sonnenschein und ein Faltdachkäfer vor der Haustür. Wozu führt das fast zwangsläufig? Genau, zu einem Ausflug auf’s Land, fernab der Hektik der Großstadt.

Also rasselten Heide (meine bessere Hälfte), Fritzchen und ich mit geöffnetem Dach los, um die nähere Umgebung des Kreises Märkisch-Oderland (MOL) zu erkunden. Der Weg führte zuerst nach Strausberg und dann weiter nach Prötzel. Schon hier macht es Spaß, mit dem alten Wagen unterwegs zu sein, wenig Verkehr, landschaftlich schön gelegene Straße mit schönen Walddurchfahrten.
Von Prötzel aus ging es dann nach Niederfinow. Die Landschaft wurde noch netter, leicht wellig mit z.T. schnurgerader aber eben der welligen Landschaft folgenden Landstraßenverlauf. Gelegentlich sogar noch Kopfsteingepflastert, was Fritzchen neben dem zufriedenen Rasseln auch noch ein deutliches Rumpeln entlockte. Der Käfer wirkt mit seinem Design wie für diese wellige Landschaft gemacht. Fast kein Verkehr, schöne Gegend, Sonnenschein und die beste Frau von allem an meiner Seite, was will man mehr 🙂
In Niederfinow ging’s über eine alte Klappbrücke mit Holzbohlenfahrbahn zum alten Schiffshebewerk.
Von da oben hat man einen tollen Ausblick auf die Landschaft, die man gerade durchfahren hat.
Für genau solche Ausflüge habe ich mir Fritzchen angeschafft. Und jetzt, wo er mit mir zwischen Schorfheide, Spreewald und Berlin wohnt, werden wir derartige Sightseeingtouren auf jeden Fall öfter machen

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Fritzchen meets Max

Als ich nach Fritzchens erster nacht im neuen Domizil einen Blick aus dem Fenster auf ihn warf, fielen mir sofort verräterische Pfotenabdrücke auf…

Max, unser genußsüchtiger Hauskater, von mir liebevoll Blofeld genannt, hatte offensichtlich eine Erkundungstour unternommen, um den erweiterten Fuhrpark in Augenschein zu nehmen. Auf dem Familien-Nissan lässt er sich regelmäßig nieder und wie die Pfotenabdrücke verrieten, hat er nun auch den Käfer als ihm eigenes Terrain akzeptiert.
Die Spuren zogen sich vorn links die Kofferhaube hoch bis zur Windschutzscheibe, dann nahm er wohl in einem beherzten Sprung das Dach in Beschlag, kuschelte sich eine Weile auf das vordere Stück des Faltdachs, bevor er die exponierte Lage über das Heck verließ. Nicht gerechnet hatte er offensichtlich mit der rutschigen Heckscheibe, wovon ein langer Pfotenabrutscher auf derselbigen kündete.
Später ward er dann betont teilnahmslos hinter Fritzchen sitzend gesichtet. Auch unten drunter hat er es sich schon gemütlich gemacht. Offensichtlich ist ein Käfer durchaus ein adäquater Regenschutz aus Sicht eines Katers mit gehobenen Ansprüchen 🙂

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Reise nach Berlin oder Die Entdeckung der Langsamkeit

Endlich ist es soweit. Fritzchen startet dank neuem Unterbrecherkontakt und nimmt dank des überholten Vergasers auch wieder Gas an. Jetzt kann der Oldie-Umzug nach Berlin stattfinden.

Nachdem Fritzchen aus der Werkstatt kam, ging es erst einmal zur Tankstelle, Betriebsstoffe nachfüllen. Benzin tanken ist noch das einfachste Ritual. Kofferraumhaube auf, Tankdeckel abschrauben und rein mit dem bleifreien Normalbenzin in den Tank. Danach dann noch den flüssigen Blei-Ersatz dazu und den Tank wieder zuschrauben.

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Beschleunigermembran, die unendliche Geschichte

Tja, das mit der Membran hat sich dann doch noch ein wenig hingezogen. Bei VW war sie nicht mehr zu bekommen und das ehemalige Allheilmittel bei solchen Dingen, der Bosch-Dienst, konnte bei einem derart alten Teil auch nicht weiterhelfen.
Glücklicherweise war am letzten Wochenende das alljährliche Maikäfertreffen in Hannover. Unglücklicherweise war ich verhindert, aber der Werkstattleiter, selbst glücklicher Besitzer eines grünen 66er Käfers namens „Hase“ übernahm die Teilebeschaffung.

Der Vergaserüberholungssatz enthielt neben der Beschleunigermembran samt Feder auch noch die Dichtung zum Ansaugrohr und die kleine Düse.

Beschleunigermembran
Der kleine Übeltäter, die alte Beschleunigermembran

Mit diesen Zutaten war es ganz einfach, Fritzchen das „Verschlucken“ beim Gasgeben abzugewöhnen.
Übrig bleibt eine kleine Liste von neuen und alten Wehwehchen.
1. eine der Gummilagerungen der vorderen Stoßdämpfer ist locker und muß ersetzt werden
2. das Spiel der Bundbolzen an der Vorderachse muß nachgestellt werden
3. Radio ist ohne Funktion